Auf des Munots altem Turme schau hinaus ich in die Nacht. Ueber Dächer, über Giebel, einsam halte ich die Wach'. Leise rauscht des Rheines Welle, leise rauscht des Kornfirst Wald, doch im Herzen pocht und hämmert meiner Liebe Allgewalt. Refrain: Klinge Munots Glöckelein, klinge bim bam bim bam bum, grüsse fein die Liebste mein, klinge bim bam bum.
Auf des Munots weiter Zinne sah ich sie zum letztenmal. Wie sie scherzend, kosend tanzte auf dem grossen Munotball. Auf dem Turme musst' ich wachen, Gott, wie ist die Welt Betrug. Denn man küsste mir mein Liebchen, während ich die Stunde schlug. Refrain
Als ich sah das frech Gebahren, zog ich wütend an dem Strang. Und ich schlug so fest die Stunde, dass die kleine Glocke sprang. Seither sind des Glöckleins Klänge so von stillem Weh erfüllt, dass den Menschen selbst im Städtchen, Trän' um Trän' dem Aug' entquillt. Refrain
So muss auch mein Liebchen hören, dieses Treubruchs harten Klang. Soll er allen falschen Mädchen tönen in den Ohren bang. Doch dir Glöcklein, will ich's sagen, aber schweige wie ein Grab. Ich gesteh', dass ich das Mädchen seither noch viel lieber hab'. Refrain