Das Polenkind

  1. In einem Polenstädtchen, da liebt' ich einst ein Mädchen, sie war so schön, : sie war das allerschönste Kind, das man in Polen find't, aber nein, aber nein sprach sie,     ich bin es nicht, ich bin es nicht. :
  2. Wir spielten Schach und Mühle, sie verlor bei jedem Spiele ihr ganzes Geld. : Bezahle alle deine Schuld mit deinem Rosenmund, aber nein, aber nein sparch sie,  ich küsse nicht, ich küsse nicht. :
  3. Ich führte sie zum Tanze, da fiel aus ihrem Kranze, ein Röslein rot. : Ich hob es auf von ihrem Fuss, bat gleich um einen Kuss, aber nein, aber nein sprach sie, ich küsse nicht, ich küsse nicht. :  
  4. Und als der Tanz zu Ende, da reicht' sie mir die Hände, zum erstenmal, : sie lag so fest in meinem Arm, mir schlug das Herz so warm, aber nein, aber nein sprach sie, ich küsse nicht, ich küsse nicht. :
  5. Und bei der Abschiedsstunde, da kam aus ihrem Munde, das schöne Wort, : so nimm du stolzer Kavalier, den ersten Kuss von mir, vergiss Marotschka nicht, das Polenkind, das Polenkind. :
  6. Und als ich kam nach Polen und wollt' Marotschka holen, ich fand sie nicht, : ich sucht' sie da und sucht' sie dort, fand sie an keinem Ort, ich fand Marotschka     nicht, das Polenkind, das Polenkind. :
  7. Und als ich kam zur Eiche, da fand ich ihre Leiche, es war so schwer, : einen Zettel hielt sie in der Hand, worauf geschrieben stand, ich hab' nur einmal geküsst, und schwer gebüsst, und schwer gebüsst. :