Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht, pflücket die Rose, eh sie verblüht. Man schafft so gern sich Sorg und Müh, sucht Dornen auf und findet sie, und lässt das Veilchen unbemerkt, das ihm am Wege blüht.
Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht, pflücket die Rose, eh sie verblüht. Wenn scheu die Schöpfung sich verhüllt, und lauter Donner ob uns brüllt, so lacht am Abend nach dem Sturm, die Sonne, ach, so schön.
Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht, pflücket die Rose, eh sie verblüht. Wer Neid und Missgunst sorgsam flieht, Genügsamkeit im Gärtchen zieht, dem schiesst sie bald zum Bäumchen auf, das gold’ne Früchte bringt.
Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht, pflücket die Rose, eh sie verblüht. Wer Redlichkeit und Treue übt und gern dem ärmern Bruder gibt, den lohnt dafür Zufriedenheit mit höherm Glück als Geld.