Mein Schicksal

  1. Ich will euch mein Schicksal erzählen, wie es mir in der Fremde erging. : Meinen Namen, den darf ich nicht nennen, denn ich war ja ein Mädel für's Geld :
  2. In Hamburg da bin ich geblieben in Samt und in Seide gekleid't. : Meinen Namen, den mag ich nicht nennen, denn ich war ja für jeden bereit :
  3. Da hatt' mir mein Bruder geschrieben, liebe Schwester, o kehr doch nach Haus'. : Deine Mutter liegt schwerkrank darnieder, sie beweinet ihr unglücklich Kind :
  4. Da hab' ich dem Bruder geschrieben, lieber Bruder, ich kehr' nicht zurück. : Meine Ehr, ist in Hamburg geblieben, in der Heimat, da fand ich kein Glück :
  5. Doch als ein paar Jahre vergangen, sieh da drückt' mich die Sehnsucht nach Haus'. : Ja, und als ich das Stadttor erreichte, sieh, da trug man mein Mütterlein heraus :
  6. Was nützt denn dem Kaiser die Krone, was nützt denn dem Seemann das Geld. : Ja, was kann es noch schöneres geben, als in Hamburg ein Mädel für's Geld :