Bei ihrem schwer erkrankten Kinde, da sitzt die Mutter still und weint. Weil für sie in Ihrem Leben, noch nie die Sonne hat gescheint. Sie seufzt gebeugt vor Schmerz und Kummer, sodass ihr fast das Herz zerbricht. Da wird das kleine Kinderl munter und leise es im Fieber spricht: Weisst du Muetterl was i träumt hab, i hab in Himmel eini gsehn. Da warn soviele schöne Enger’l, zu denen möcht i gerne gehen. Da brauchens wir kan Hunger z’leiden, i werd`s dem lieben Herrgott sag’n, er soll mir auch zwei Flügel geben, i wird di dann in Himmel trag’n.
Es hat ihm Gott die Braut genommen, sie liegt im Friedhof draussen still, doch für seinem treuen Herzen, war diese Seelenqual zu viel. Im ersten Schmerz ward er bewusstlos, der Muetter presst’s das Herz zusamm’n. Da schlägt er müde seine Augen auf und fängt verklärt zu singen an: Weisst du Muetterl was i träumt hab, i hab in Himmel eini gsehn. Mei süesses Annerl tuet so traurig, als Engel dort herumme gehen. Sie hat mich weinend so gebeten, oh lass mi da nid ganz allein, drum bhüet die Gott mei liebstes Muetterl, mei Hochzeit wird im Himmel sein.
Ein Pärchen schon im greisen Alter, sie sitzen in der Früah beisamm’n, weil ihn was bsunders liegt am Herzen, sie merkt ihm das ganz deutlich an. Sie streichelt ihm die weissen Haare, „geh Alter, sag, was fehlt dir heut?“ Da schaut er tief in ihre Augen und traurig klagt er ihr sein Leid: Weisst du Muetterl was i träumt hab, i hab uns zwei im Himmel gsehn. Ich war so jung, so frisch und munter und du wie einst, so wunderschön. Was suchen wir auf dieser Welt no, erlöst möchte i jetzt gern schon sein, drum chum du altes, braves Muetterl, wir gehen mitsamm’n in Himmel n’ein.